Die letzten Wochen waren für die Ukraine besonders schwer. Allein im November hat Russland über 2000 Drohnen in die Ukraine geschickt. Ganze Nächte hindurch wurden Städte angegriffen, manche Attacken dauerten bis zu acht Stunden. Die neuen EU-Spitzenvertreter waren in Kyjiw, und der Kanzler versprach weitere 600 Millionen Euro Hilfe. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergei Schoigu, appellierte an den Westen, schnell mit Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine zu beginnen, um die „Vernichtung“ der dortigen Zivilbevölkerung zu verhindern.
Quelle: ARD | Foto: Vitaliy Klychko
Bürgermeister Vitalij Klitschko postete nach einem Angriff ein Foto von Teilen einer russischen Drohne, die baugleich mit der iranischen Shahed-136 zu sein scheint. Es sieht so aus, als würde Russland diese mittlerweile selbst produzieren. Die Ereignisse zeigen, wie dringend Unterstützung weiterhin benötigt wird. Wir dürfen nicht nachlassen. Trotz der widrigen Umstände gibt es auch positive Neuigkeiten zu berichten.
SCHICKSALE – HOFFNUNGEN
Wir haben Fortschritte gemacht: Zusammen mit Nebayduzhe haben wir die Grundlagen für das Mental-Health-Programm entwickelt und einen Testlauf mit vier Teilnehmern gestartet. Dieser läuft seit mehreren Monaten.
Wir danken den Teilnehmern für ihren Mut und ihre Offenheit, ihre Geschichten mit uns zu teilen und damit psychisch Leidenden ein Gesicht zu geben.
Ein Künstler und Kurator aus Charkiw, 29 Jahre alt. Nach Beginn der großflächigen Invasion war er gezwungen, aus seiner Heimatstadt zu fliehen, wo sich auch seine Galerie befand. Seine gesamte Familie floh ins Ausland, und heute lebt er in Lwiw. Er leidet unter Panikattacken, Depressionen und Angstzuständen, die sich seit der Invasion verschlimmert haben.
Eine Künstlerin, 26 Jahre alt. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit aktuellen Ereignissen sowie den Themen Krieg und Körper. Nach der großflächigen Invasion erlitt sie einen Rückfall ihrer Depression und hatte Schwierigkeiten mit der Medikation.
Eine Dichterin und Fotografin, 27 Jahre alt. Vor der Invasion hatte sie ein Studio und eine Galerie in Odessa sowie eine Vollzeitstelle in einem Museum. Nach dem 24. Februar 2022 war sie gezwungen, nach Lwiw zu ziehen und dort bei Null anzufangen.
Heute leidet sie an Zyklothymie und schweren Depressionen.
Eine Künstlerin, 25 Jahre alt. Zum Zeitpunkt der Invasion war sie im Ausland, kehrte jedoch später in die Ukraine zurück, wo sie sich nun befindet. Sie leidet unter Depressionen, Angstzuständen und gesundheitlichen Problemen. Die Situation wird zusätzlich dadurch erschwert, dass sie durch die Invasion ihre Einkommensquelle verloren hat und sich keine angemessene Behandlung leisten kann.
Wir überwachen die Testphase in regelmäßigen Abständen und haben bisher gemischte Reaktionen von den Kandidaten erhalten. Wir möchten jedoch den Abschluss Ende März 2025 abwarten, bevor wir uns ein endgültiges Urteil erlauben. Eines steht fest: Ohne euch wäre das alles nicht möglich. Eure Unterstützung macht bereits jetzt einen echten Unterschied im Leben dieser Menschen.
Leider hat uns Alya in der Zwischenzeit aus persönlichen Gründen verlassen. Es ist ein Auf und Ab; die Arbeitsverhältnisse in der Ukraine haben weiterhin nicht das gleiche Fundament wie im stabilen Deutschland. Alya betreut jedoch weiterhin den Testlauf und bleibt in Kontakt mit allen notwendigen Stellen. Ihre Geschichte und die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Kyiv sind ein gutes Beispiel für die Herausforderungen, denen ich immer wieder begegne. Aber: Ich bleibe dran! 😉
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