Kunst zwischen Krieg und Hoffnung

Eine neue Mitarbeiterin in Kyiv / Blank Paper Verein / Eine Umfrage in der ukrainischen Kulturszene

Wieder ist viel Zeit vergangen und viel passiert, seit dem letzten Newsletter. Doch jetzt gibt es endlich nach langer Stagnation Fortschritte zu vermelden, die ich mit euch allen unbedingt teilen möchte. 

Im Winter herrschte durch die Versorgungsschwierigkeiten Chaos; an ein zielgerichtetes Arbeiten in Kyiv war nicht zu denken. Unsere Helfer, Projekte und Mitarbeiter waren mit ihrem Leben und Überleben beschäftigt. Anfang des Jahres verließ uns Andrii und damit ein wichtiger Mitarbeiter und Kontaktmann in die Szene; persönlich in die Ukraine zu reisen war weiterhin ausgeschlossen. Es half nichts, um präsent zu bleiben und Künstlern vor Ort zu helfen, musste ich jemanden finden. Nach sehr langer, intensiver Suche und der Assistenz einer ukrainischen Headhunter-Agentur gelang es mir endlich, eine ambitionierte und gut vernetzte Kultur- und Projektmanagerin als neue Mitarbeiterin für Art Crossing Borders zu gewinnen. Die Test- und Einarbeitungszeit von mehreren Wochen haben wir beide gut überstanden und wir blicken den Aufgaben und Herausforderungen mit hochgekrempelten Ärmeln entgegen. 

Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Alya Sehal.

„Hallo alle zusammen! Es ist mir eine große Freude, mit an Bord zu sein zu können!“ 

– Alya Sehal, neue Projektmanager Art Crossing Borders

Bio: Ausgebildete Kunsthistorikerin und Kunstmanagerin – Abschluss an der National Academy of Fine Arts and Architecture Kyiv – langjährig tätig als Managerin diverser Indie Bands – Mediator im Pinchuk Art Centre Kyiv – Forscherin am Odesa National Fine Art Museum

Das Reisen von der Ukraine ins Ausland ist für männliche Künstler nach wie vor nahezu unmöglich. Die weiblichen Mitglieder des Moravski Chors haben sich mit ihren männlichen Kollegen solidarisiert; in anderen Projekten kämpfen Künstler an der Front. So liegen alle unsere bisherigen Projekte auf Eis und warten auf bessere Zeiten.

 

Wir haben uns entschlossen, nicht untätig herumzusitzen und die Situation als Chance zu nutzen. Wir wollen einen Neustart wagen und zwei neue Programme entwickeln, die Künstlern ganz konkret und unkompliziert, jetzt, in dieser herausfordernden Zeit, unter die Arme greifen. Im ersten Programm soll ein Künstler bzw. eine Künstlergruppe unterstützt, im zweiten ein Strukturprogramm entwickelt werden, das systematischer durch den Krieg entstandene Notlagen bekämpft. 

Um uns ein Bild von der aktuellen Situation zu machen und zu verstehen, wo wir mit unserer Hilfe ansetzen können, haben wir eine breit angelegte Umfrage in der Szene gestartet. Wir befragen 10 Vertretern aus den unterschiedlichsten Kunstrichtungen (Musik, Theater, allen bildenden Künsten, Fotografie, Film und Literatur) nach ihrem aktuellen Sorgen, welche Erwartungen sie an die Partner aus der EU haben und wie sie ihre Zukunft sehen. Wir wollen Wissen, welche laufenden Projekte sie planen und welche Hürden sich als die größten herausstellen. Im Herbst erwarten wir erste Ergebnisse; Natürlich halten wir Euch dazu auf dem Laufenden.

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